Fotoboutique ‹Salome›, Arles

Ausstellung der ParisBerlin›Fotogroup
01/07 – 07/07 2024

Der Name ‹Salome› steht für erotische Verführungsmacht genauso wie für skrupellose Grausamkeit, denn dass Johannes der Täufer enthauptet wurde, hatte sich Salome mit einer aufreizenden Tanzdarbietung vor ihrem Onkel König Herodes erkauft. ‹Salome› ist aber auch die weibliche Form des Namens ‹Salomo›, der wiederum auf das Wort ‹Shalom›, ‹Frieden›, zurückgeht.
Die ParisBerlin›Fotogroup verwandelt für eine Woche die ‹Boutique Salome› in die ‹Fotoboutique Salome› und zeigt eine Gruppenausstellung der Fotograf:innen Renko Recke-Morlon, Torsten Schumann, Andreas Trogisch und Barbara Wolff. Ihre Arbeiten widmen sich den Merkwürdigkeiten des Lebens auf vier verschiedenen Kontinenten und kreisen dabei um das, was Menschen überall trennt wie verbindet: Glaube, Konsum, Verbrechen ebenso wie Humor, Freundschaft und Genuss. Die Bilder stammen aus Hot Spots der Weltpolitik: China, USA, Israel und Europa, die alle miteinander in vielfältige Kollaborationen und Konflikten verstrickt sind.
Renko Recke-Morlon zeigt in seiner Serie Momente der Seduktion im Alltag der Großstadt. Ein flüchtiger Blick, ein helles Neonlicht, ein leicht bekleideter Körper – unsere Aufmerksamkeit wird hier zur Ware, um die mit allen Mitteln gerungen wird.
Torsten Schumann fügt Bildpaare unmittelbar zusammen und zeigt seine so zu komplexen Bildmontagen verdichteten fragmentarischen Blicke auf das städtische Leben in China zwischen 2020 und 2022.
Andreas Trogisch zeigt Bilder aus seiner Serie ‹Is-Real›, die auf mehreren Reisen nach Israel zwischen 2007 und 2014 entstanden sind und die Spannungen dieses Landes in die Pole Schwarz und Weiß/Licht und Schatten übersetzen. Überall ist zu spüren, dass es sich um ein seit Jahrtausenden blutig umkämpftes ‹unheiliges› Stück Land ist, das wahrscheinlich bis zum Ende der Welt nicht zur Ruhe kommen wird.
Barbara Wolff zeigt Bilder aus ihrem Buch ‹New York, Sidewalk Closed›. Auf der Suche nach den Mustern der Stadt findet sie die Kathedralen des urbanen Lebens. Die konkurrierenden Aussichtsplattformen dienen mehr der Selbstinszenierung als der Aussicht. Selbst­erfahrungs­trips inmitten von Häuserschluchten und Konsumtempeln werden hinterfragt und ins Absurde geführt.

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